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Schulessen in Paderborn

FÜR PADERBORN – Fraktion im Rat der Stadt Paderborn

An die Fraktionen im Rat der Stadt Paderborn
An die Schulleitungen aller Paderborner Schulen
An die Schulpflegschaften aller Paderborner Schulen
An die Schülervertretungen aller Paderborner Schulen


Schulessen in Paderborn

 Fraktion FÜR Paderborn stellt innovative Vorschläge zur Diskussion

 „Heute kennt man von allem den Preis, von nichts den Wert.“ (Oscar Wilde)

Berichte über die Belieferung der Schulen in Paderborn mit Essen hat in den letzten Wochen und Monaten hohe Wellen geschlagen. Immer wieder gibt es Schwierigkeiten mit Schul-Caterern. Daher sollte die Krise um das Schulessen genutzt werden, für Paderborn neue Perspektiven zu entwickeln.

Schulen haben eine wichtige Vorbildfunktion, um Zukunft zu gestalten. Klimaveränderung, Belastung von Boden und Grundwasser mit Pestiziden, Einsatz von Glyphosat, Bienensterben, Tierwohl sind Grund genug, sich Gedanken über die Produktion von Lebensmitteln zu machen und entsprechend zu handeln.

Die Vorfälle in den letzten Monaten stellen eine Zäsur dar. Die Versorgungssicherheit und die Qualität des Schulessens in Paderborn braucht eine völlig neue Ausrichtung.

  1. Das Schulessen für alle Paderborner Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer sollte hochwertig sein, d.h. die Zutaten sollten möglichst aus ökologischem Anbau stammen, um Natur und Umwelt nachhaltig zu schützen. Bis 2022 sollte mindestens ein Drittel des Essens aus ökologischem Anbau stammen. Ziel ist aber die vollständige Umstellung auf Ökologische Lebensmittel.

    Alle Beteiligten sollten sich am Schulgesetz des Landes NRW § 2 Abs. 4 orientieren :

    Die Schule vermittelt die zur Erfüllung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrags erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Werthaltungen und berücksichtigt dabei die individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler. Sie fördert die Entfaltung der Person, die Selbstständigkeit ihrer Entscheidungen und Handlungen und das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl, die Natur und die Umwelt. Schülerinnen und Schüler werden befähigt, verantwortlich am sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, beruflichen, kulturellen und politischen Leben teilzunehmen und ihr eigenes Leben zu gestalten.

    Die Umstellung auf natürliche, qualitativ hochwertige Lebensmittel bei der Zubereitung des Schulessens dient der Schüler -und Lehrergesundheit, ist ein Beitrag zur Gesundheitserziehung, schafft Umweltbewusstsein und schützt die natürlichen Lebensgrundlagen.
    Das Essen sollte, wenn möglich dezentral und frisch in den Schulküchen zubereitet werden. Der Bau weiterer Schulküchen ist im Einvernehmen mit den Schulen zu prüfen.Das schafft Versorgungssicherheit und steigert die Lebensqualität von Schülern und Lehrern.

  2. Die Stadt prüft, ob die Küche des Schützenhofes auch für die Versorgung von den Schulen genutzt werden kann, die nicht vor Ort kochen können. 800.000 € Investition in die Schützenhofküche würden somit nicht nur für einen Verein verausgabt werden, sondern der Allgemeinheit zu Gute kommen.
  3. Die Stadt prüft, inwieweit die Schulen bei der gemeinsamen Gründung eines landwirtschaftlichen Betriebes, der alle Paderborner Schulküchen, Kindergärten/OGS mit Produkten aus ökologischem Anbau versorgen kann, unterstützt werden können. Solch ein Betrieb könnte auch Lernort für Schülerprojekte rund um das Thema gesunde Ernährung, Boden und Wasserschutz, Klimaveränderung, regenerative Energien sein.
  4. Solch ein Start Up Betrieb Ökologischer Landbau könnte auch kooperieren mit der Paderborner Tafel, mit dem Jobcenter, der AWO, der Caritas oder Altenheimen.
  5. Die Stadt Paderborn soll den Ökologischen Landbau für Schulen und Kindergärten als Pilotprojekt beim Land NRW anmelden und Fördergelder beantragen. Das gleiche gilt für Fördertöpfe der EU.
    Solch ein Projekt könnte landesweite Vorbildfunktion haben und Paderborn überzeugt ein weiteres Kapitel aufschlagen lassen.
  6. Am Ende des Diskussionsprozesses mit allen Beteiligten sollten die genannten Vorschläge und Ideen in ein Gesamtkonzept überführt werden, unterlegt mit einem Zeitplan für eine stufenweise Realisierung .

Stephan Hoppe, Ratsmitglied FÜR Paderborn
Rainer Lummer, Ratsmitglied FÜR Paderborn